Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wien am 1679.07.27
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/8
Ausfertigungeigenhändig
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0001Durchleüchtiger Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Dero gnädigstes schreiben vom 21 dieses habe mit großen 0003freüden empfangen, in deme ich daraus dero gutten 0004wohlstant vernommen. Ewer Durchlaucht seint mihr gahr 0005zue gnädig, das sie ein soliche sorg meinetwegen 0006haben der incomoditet halber, so ich iezt habe. 0007Ich bin zwar bis dato noch nit ausgangen, 0008verhoffe aber, es solte balt können sein, 0009dan es sich wohl schiket zur beßerung. 0010Was mein bruder Ludwich anbelanget, wirt ich 0011fleisich darinen sein. Ich schike hierbey ewer Durchlaucht 0012ein schreiben vom Deutschmeister, welches er mihr 0013sub volante übergeschikt hatt, warinen er aber 0014von der einkleidung allein meldung duet. 0015Man mues als mit dem lieben alten gemach 0016vmb gehn, ich hoff aber, es werde sich das 0017werkh balt geben. Wegen des gouerno will 0018ich mit ihr Mayestät reden vndt mit dem 0019Hoher reden laßen, aber ich förcht wohl, 0020es werde niks daraus, so lang Don Jouan
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0021dorten regiren wirt. ich Man sagt auch, er habe 0022das gouerno schon dem Balbases geben, der 0023werde herunter reisen. Hirmit due mich in 0024ewer Durchlaucht gnade befehlen, weil mihr nit erlaubt, 0025vill zue schreiben. Ich werde sterben 0026ewer Durchlaucht 0027ganzergebenste trewgehorsamste 0028dochter 0029EMT 0030Wien den 21 julij 1679