Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wien am 1679.07.21
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/8
Ausfertigungeigenhändig
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0001Durchleüchtiger Fürst, herrzallerliebster herr vatter 0002Heütt ist der Schellerer bey mihr gewesen vndt 0003hat mihr beyde schreiben von ewer Durchlaucht 14 dießes0004überliuert. ich Das erste anbelangent, so 0005seint ihr Mayestät heünt auf ein iagen vndt 0006werde ich nit vnterlaßen, deroselben ewer Durchlaucht 0007vndt des Neßelraht schreiben zue zeigen, 0008auch bey negster post ewer Durchlaucht dasienige, 0009was ihr Mayestät befehlen werden, berichten. Was 0010die sachen vom Deutschmeister anbelangt, darin 0011scheint es, als wolte der von Wangen 0012variren, aber ich werd es ihn gewis nit 0013angehn laßen, sonderen hoffe zue gott, die 0014sache werde balt zue einem glükligen 0015ende kommen. In diesen vndt in anderen 0016bezihe mich auf dem Grau von Ötingen,
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0017welcher ewer Durchlaucht meine schuldige dank sagung 0018vor die gnädigsten expressiones, so sie mihr durch ihne 0019wollen duen laßen, wirt mit mererem ablegen, auch 0020ewer Durchlaucht alles andere müntlich wirt berichten. Weil 0021ewer Durchlaucht befehlen, das nit vill schreiben soll, 0022so due vnterthenigst gehorsamen vndt mich hiermit 0023in dero gnade befehlen, als die ich sterben werde 0024ewer Durchlaucht 0025ganzergebenste trewgehorsambste 0026dochter 0027EMT 0028Wien den 21 julij 16790029Das dem guetten Grauen nit hab können sein 0030verlangen von ihr Mayestät erhalten, ist mihr leidt, 0031hoffe, ewer Durchlaucht vndt ehr werden danoch nit 0032zweifelen, das ich es an meinemem eifer 0033hätte ermanglen lasen. Ihr Mayestät aber seint 0034ihme gnädig vndt werden gewis seiner einge- 0035denkh sein, ich auch fleisich vndt so 0036eifrig vohr ihn solicitiren, als wan er selbst 0037hier wehre.