Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wien am 1679.07.20
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/8
Ausfertigungeigenhändig
133 r
0001Durchleuchtiger Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Ich verhoff, ewer Durchlaucht werden sich annoch in 0003guettem wohlstant befinden, welches vohr allem 0004meine groster freüdt allezeit sein wirt. Ich 0005habe verwichenen freitag mit dem von 0006Ötingen gerett vndt ewer Durchlaucht befel gehorsamst vernommen. 0007Ich vermeine, er werde morgen oder übermorgen 0008auf daß lengste hinwekh, so bezihe mich in 0009allem auf ihne, welcher ewer Durchlaucht alles müntlich 0010berichten wirt, weilen mihr ohne dem noch nit 0011erlaubt, gahr vill zue schreiben. Habe mich 0012zwahr heüt laßen heruohr segnen, damit ich 0013bey der großen hiz bisweilen ein wehnig in 0014garten kan gehn, wan ich gleich sonst noch nit 0015aus kan. Befindt mich aber sonst wohl 0016auf. Bin auch von herzen froh, das der
133 v
0017friden mit Brandenburg gemacht ist, so wirt 0018meines bruders reis desto ehinder sein. Due mich 0019hiermit in ewer Durchlaucht gnade befehlen, die ich sterben 0020werde 0021ewer Durchlaucht 0022ganz ergebenste trewgehorsamst 0023dochter 0024Eleonora Magdalena Theresia 0025Wien den 20 julij 1679
