Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wien am 1677.03.18
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/8
Ausfertigungeigenhändig
38 r
0001Durchleüchtigster Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Ich verhoffe, ihr Durchlaucht werden nuhnmer zue Düßeldorf 0003gelükhlich sein ankommen vndt bey dem üblen 0004wetter, so sich sie auf der reis gehabt, sich 0005anoch wohl befinden. Aus meinem lezteren schreiben, 0006welches ihr Durchlaucht hoffentlich werden empfangen haben, 0007werden ihr Durchlaucht ersehn haben, wie allergnädigst ihr Mayestät, mein gnädigster herr, 0008dasienige eingewiliget, was ihr Durchlaucht verlanget, auch 0009was wegen Trient ihr Mayestät geantwortet vndt wie 0010gnädig sie sich gegen meinen bruder Carl erzeiget. Ihr Mayestät, mein 0011gnädigster Kayser, befinden sich sonst gottlob in guettem 0012wohlstant, wie auch die allerliebste ErzherzoginMaria 0013Antonia . Ihr Mayestät die Kayserin haben ein wehnig ein geschwollens 0014wang gehabt, seint aber widerumb beßer. Die Erzherzogin 0015Mariana seint auch in guettem wohlstand. Ihr Durchlaucht können 0016wohl versichert sein, das ich kein gelegenheit wert laßen 0017verbey gehn, wardurch meinem brueder sein höchstes 0018glükh vndt zufridenheit befürderen könten, in 0019deme ich niks mehrers verlange, alls ihr Durchlaucht
38 v
0020zue erweisen, das mein hochste freüdt ist, wan ich 0021ihnen dienen kan als die ienige, so vnuerenderlich 0022verharren wirt zu sein 0023ihr Durchlaucht 0024ganz ergebenste trewgehorsamste 0025dochter bis in doht 0026Eleonora Magdalena Theresia 0027Wien den 18 merz 16770028Pater Danner ist ein dag ettlig 0029nit wohl auf gewesen, iezt 0030aber widerumb beßer, vermein, er wirt morgen herrein komen.