Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtigster Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Ich verhoffe, ihr Durchlaucht diefraw muetter werden mihr bey ihr Durchlaucht 0003vergebung erhalten haben, das ich bey vohriger post 0004meine schuldigkeit nit hab abgelegt, wahrumb ich 0005selbige in meinem schreiben gehorsamb gebetten habe. 0006Es hatt mich von herzen erfrewet zu vernemmen, 0007das ihr Durchlaucht dero reyse gelüklich vollendet haben. 0008Der allerhöchste verleye, das dasienige guette, 0009welches ihr Durchlaucht auf dieser reis ausgewirkt, verners 0010aufs beste gedeyen möge, welches freylich bey dieser 0011coniunctur wohl von nöten. Das in der coadiutori 0012der Curfürst selbsten so eifrich, erfrewet mich sehr 0013vnd hoffe, das balt zue einem guettem ent 0014auschlagen wirt, in deme ich ihr Mayestät, mein gnädigster Kaiser, 0015sich so gnädig darin erzeigen. Der Schellerer hatt mihr 0016das schreiben von ihr Durchlaucht in dieser materi noch 0017nit geben, dieweilen er erwartet dasienige, so an 0018ihr Mayestät, mein gnädigsten herrn, gesendet wurde. So balt selbiges wirt kommen, 0019werde ich gleichfals ihr Mayestät vnterdehnigst bitten, welches 0020in genere schon gedahn vndt ihr Mayestät sich allergnädigst 0021darin erkläret, das sie solliches gar gern duen


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0022würten, was zue dieser sach beförderlich würde 0023sein, also das verhoffe, das keine dificultet hierein 0024geben wirt. Was die bilder an geht, mues bekennen 0025seint vergesen worden, werden aber mit nechster post 0026kommen. Was aber die conterfait anlanget, so 0027ist kein mahler hier, der so vill kann, das was 0028rechtes wehre, vnd ich weis, das ihr Durchlaucht es nit verlangen, 0029wan es nit wohl gemacht ist. Den, so lest probirt 0030an einer freüle, hatt es so schantlich gemacht, 0031das es niemant gekent. Iezt ist aber vohr ettlig 0032dagen der Hammilton kommen, so einmahl zu 0033Düßeldorf gewesen vndt ihr Durchlaucht mein frau muetter 0034abgemalt, das in Pohlen ist geschikt worden. Wan ihr Durchlaucht 0035vermeinen, das der es guett machen würt, so wollen 0036ihr Mayestät es ihn machen laßen. Der Hakh hatt sein 0037schreiben schon längst bekommen, wie mihr dan sein 0038fraw schon daruor gedankt. Wüntschte nuhr, das verners 0039ihr Durchlaucht bedienen konte als die ich bis ins 0040grab vnuerenderlich verbleiben werde 0041ihr Durchlaucht 0042ganz ergebenste trewgehorsam- 0043bste dochter 0044EMT 0045Wien den 28 merz 1677