Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtigster Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Ich habe in meinem lezten schreiben verschprochen, mich 0003zue beßeren vndt habe abermahl die vergangene post 0004mein schuldickeit vnterlaßen. Mues also widerumb 0005auf das newe vmb vergebung bitten, wil gern die 0006bues austehn, so mihr ihr Durchlaucht auferlegen wollen. Komme 0007benebens auch, meine schuldige danksagung abzulegen 0008vohr das, was ihr Durchlaucht durch den Folter überschiket. Ist 0009gahr zu schön. Ihr Durchlaucht überheüfen mich also, das nit 0010genuechsame danken kan, wolte gott, ich könte soliches 0011verschulden, wie ich es verlanget. Es hatt mich gahr sehr 0012erfreüet zue vernemmen aus beyde ihr Durchlauchten werteste 0013schreiben, das sie gelüklich auf Mildenburg kommen, 0014der allerhöchste gebe inen weiters genaht. Was ihr Durchlaucht 0015verlanget wegen meiner brüeder, in die recomendation schreiben 0016haben ihr Mayestät gnädigst eingewilliget. Was iezt Trient vnd Brixen 0017anlanget, so werden ihr Mayestät, mein gnädigster Kaiser, keinen portiren, 0018dieweilen selbiges immerzu streit mit den erblanden 0019hatt. Haben aber gahr gnädigst gemeld, sie wolten sich meinen 0020bruder Carl gahr wohl befohlen sein laßen, haben auch iezt 0021ein recomendation schreiben eingewilliget an Salsburg . 0022Was den Bischoff von Eigstett anlanget, werden ihr Mayestät 0023duen, was sie können. Was den Bischof von Bamberg


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0024Bamberg anlanget, hab ich wohl so vill von ihr Mayestät 0025vernommen, das soliches schwerlich wirt sein können, 0026dieweilen die bischoff soliche capitulationen ein gehn, vmb 0027bischoff zu werden, vndt darnach wollen sie es nit halten. 0028Was aber die fölker vom fränkischen kreis anlanget, 0029haben ihr Mayestät schon gnädigst befohlen zu schreiben, wie es ihr Durchlaucht 0030verlangen, so vill es sein kan. Wüntsche das diese armatur 0031nach ihr Durchlaucht vndt vnser allen hoffnung wohl opperiren 0032möge. Aus Schpanien ist heüt die post noch nit kommen, 0033förchte aber wohl, werde nit vill guettes bringen in 0034dem stant, wohe iezt die sachen dorten stehn. Ich habe 0035auch von Pater Danner vernommen, das die sachen bey 0036Cuhr Cöllen wohl stehn, welches mich sehr frewet. Wüntsche 0037wohl, das mein elster brueder auch getröst währe, 0038will keinen fleis schpahren, als dieienige, so mit höchstem 0039eifer sterben wirt 0040ihr Durchlaucht 0041ganz ergebenste trewgehorsamste 0042dochter 0043Eleonora Magdalena Theresia 0044Wien den 11 merz 1677