Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster her vatter 0002Ich hab mit vnterdehnigstem respect dero gnädiges schreiben vom lezten 0003passato empfangen vnd mit hochsten freüden dero 0004gutten wohlstandt vernommen, darbey der almechtig 0005ewer Durchlaucht verners gnädigst erhalten wolle. Ewer Durchlaucht 0006seindt mihr gahr zue gnedig, das sie mein 0007vnterdehnigste wuntsch so gnädig aufgenommen, gott wolle 0008dieselbe erfüllen. Wegen des Starenbergs, so 0009hab ich ewer Durchlaucht schon vohr etligen posten ihr Mayestät 0010resolution gehorsamst veberschriben. Iezt, hör ich aber, wirt 0011der Starenberg große conditiones machen, welche 0012das werkh leicht wider verderben kunten. Dan wirt 0013man avhiez hardt hierin können einiges mitel 0014finden, dan sich iezt diese sachen deils schwehrlich, vnd die


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0015meisten gahr nit wurten duen laßen. Villeicht aber wirt 0016er sich beßer bedenken vnd den bogen nit so hoch 0017schpannen. Wegen Cöllen arbeit man zue Rohm was 0018man kan, ob man aber was erhalten wirt, stehen zue 0019gewarten, dan der Papst wirt sorchen, das sie durch ein 0020newen wahl in widerumb möchten elegiren vnd 0021auf ein solchen furm, das mans nit widrumb 0022anulliren kunte. Wan man aber die gemüeter 0023kundt sondiren vnd sich auf ein newe wall 0024verrsichern, das sie auf dises subiectum nimmer 0025gedenken wurden, möchte es ehender gehen. Mit 0026Beyren mueß man izt in allem schon erwarten, 0027bis er her kombt, doch, hoff ich, wirt sich 0028vill aiustiren laßen. Brandenburg ist schon 0029desabusirt von dem, das die franzosen ihm haben 0030vohrgeben, dan den Cuhrfürst woll mit dem Cardinal 0031brief gewekselt vnd höfflige, aber nuhr in materi 0032des testaments vnd niks vom andren gemelt worden. 0033Es freüdt mich, das die corespondens mit Schpanien 0034so guett ist eingericht. Mein schwester schreibt 0035mihr, das sich die schikung darumb stekh, weil sie 0036noch im kopf haben, man möcht sie nit andren königen


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0037gleich tractiren, vnd wegen Polen, das man dort soll 0038kein comparation machen. Die portugeser seint 0039woll artlich, in diser sach wollens sie nit mit 0040Pollen comparirt werden, seys mit Frankreich vnd 0041wem sie wollen, dan man hier vnter den königen 0042kein vnterschit macht im tractament, man halt 0043sie alle gleich, außer das man den schpanischen Botschaffter 0044mehr famigliar tractirt, das er in der retirada 0045priuat zue ihr Mayestät kombt, vnd bey denen camer- 0046festen derf sein, welches ist, weil es ein haus ist. 0047Vnd das macht im kein prerogatiu vohr den 0048andren, dan er iah dem Cardinal Nuntio weicht, 0049vnd dißer ebenfals diese familiariteten nit 0050godirt, sondern allzeit in der audienz zimmer 0051audienz hatt vnd zue keinem cammerfest 0052kommt, woh man nit alle botschaffter zue lad. 0053Im übrigen in cerimonialien wirt er in allem 0054dem schpanischen Botschaffter vnd Nuntio geleich 0055tractirt werden, welches ich auch alles meiner schwester 0056schreiben werde. Mit disem due ich mich ewer Durchlaucht 0057vnterdehnigst befehlen vnd werde sterben 0058ewer Durchlaucht 0059vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0060EMT 0061Laxenburg den 9ten maij 1688 0062Vnser beiz geht noch zimlich schlecht, gestren 0063vnd heünt haben nit auskönnen, ist alleweil so 0064starker windt, doch die vohrigen dag haben ihr Mayestät milan vnd etlig kezer hüpsch gefangen.