Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr vatter 0002Sage vnterdehnigsten dankh vohr bede ders gnädige schreiben 0003vom 27ten passato vnd 2ten dis, aus welchen ich mit 0004großen freüden vernommen, das sich ewer Durchlaucht 0005in so guttem wohlstandt vernommen vnd das 0006sie den fasching mit gueten vnterhaltungen passirt 0007haben. Wie er hier ist abgangen, werden ewer Durchlaucht 0008aus deme, was ich ihr Durchlaucht, meine geliebste fraw mutter, über- 0009schiket, ersehen haben. Iezt haben wir die predigen vnd 0010oratorien, das lezte wahr von Sankt Agata, gahr schön. 0011Heünt haben ausgewolt, so hatt aber den ganzen 0012dag geschniben, ist aber als wider zergangen. 0013Wegen der cölnischen sach wirt iezt alles durch ein 0014conferenz überlegt werden vnd ich werde so dan ewer Durchlaucht als 0015berichten, auch der Cauniz vnd Carch werden gleich vort 0016geschikt werden. Der Cauniz meindt, man soll kein 0017particullar proces anfangen als zu dem der 0018Peruci di procuren verlangt hatt, sondern


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0019die sach in genere zue sammen nehmen vnd 0020in nahmen ihr Mayestät vnd Beyrn die sach anbringen 0021vnd die simonia probiren. Sie werden aber alles 0022überlegen, vnd so dan wird resoluirt werden, was zue 0023duen wirt sein. Ewer Durchlaucht werden vom Cauniz schon 0024vernommen haben, was als mit Beyern wegen der 0025haubtsach wirt tractirt werden, also will ich 0026es nit widerholen. Wolte gott, das der mensch 0027nuhr ein wehnig reflexion auf sein ehr machete, 0028aber das ist man ganz vergeßen, ich kan es nit 0029capiren. Er eifert so starkh mit der Fehlen als sein 0030weib vnd kans nit verbergen, doch kan man 0031ihn gebrauchen hin zue schiken immer zue, aber 0032nit, das er den nahm auf bestendich hatt, so kan er 0033sein weib nit mit nemmen vnd werden die 0034sachen doch gericht werden. Wegen der franzosen 0035armatur kan ichs nit begreifen, nach dem der 0036hiesige franzos die declaration in nahmen seines 0037Königs gedahn, das vnangesehn der differentien, 0038die er mit dem Papsten hab, er doch darbey 0039bleib bey der mediation, die er dorten angenomen,


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0040so mues er nuhr ein andren pretext als ewer 0041Durchlaucht suechen. Ich förcht nuhr, die cölnische sach bringt 0042vns in ein krieg, gott wirt vns bey stehen. Izt 0043mit den türken ein frid zue machen ist 0044nit zue gedenken, dan im anfang der campagne 0045vnd izt insonderheit vnter einem neüen 0046Sultan seint sie orgoglios. Wan vns aber 0047der almechtige ein glükhsehlige campagne 0048verleien wurde, wie ich auf sein vnentlige 0049güette vnd barmherzichkeit hoff vnd mihr 0050woll vhrsach darumb zue betten haben, dan 0051heruohn alles dependirt, so hoff ich woll 0052einen guetten vnd gloriosen friden, darzue der 0053almechtige sein gnad verleyen wolle. Mit 0054dißem due ich mich vnterdehnigst in ewer Durchlaucht 0055gnad befehlen, als die ich sterben werde 0056ewer Durchlaucht 0057vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0058EMT 0059Wien den 11ten merz 1688