Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr vatter 0002Bitt vnterdehnigst vmb vergebung, das ich heündt dero gnädiges 0003schreiben nit meiner schuldichkeit nach beantworte. 0004Es wirt mein bruder, der Bischoff, morgen wekh, 0005so ist heündt mit dem abschit nemmen neben 0006der welischen predich die zeit wekh genommen, 0007in dem er mihr in der cölnischen sag wegen der 0008prokuren, so er Konisek vnd Baden schiken sollen, gesagt hat,0009vmb welche man sich erstens bewerben wirt. 0010Frewet mich von herzen, das ewer Durchlaucht da ein 0011galantes festel gehabt, mues woll schön gewesen 0012sein. Gottlob, das der Deutschmeister wider so beßer 0013wirt, freüdt mich von herzen. Von des bruder Carl seiner 0014heirat hör ich niks, sowirt er gewis die campagna 0015duen, die dame wirt biß dorthin schon wekh sein.


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0016Die ander, hoff ich, werd auch balt hochzeit haben. 0017Mus enden wider mein willen, befehl mich vnterdehnigst 0018in ewer Durchlaucht gnade vnd werde sterben0019ewer Durchlaucht 0020vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0021EMT 0022Wien den 7ten merz 1688 0023Der Cauniz wirt 0024ehistens auf München geschikt 0025werden, das haubt werk zue aiustiren vnter dem 0026pretext der cölnischen sach.