Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Düsseldorf am 1707.02.04
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/9
KonzeptSchreiber
Erwähnte Briefe: EMT an JW 18.01.1707 , EMT an JW 22.01.1707
Hat EMTs Brief vom 18. Januar 1707 erhalten und dem Herzog von Wolfenbüttel die darin beschriebenen Umstände samt den eingeschlossenen Schreiben an die Prinzessin übermittelt. Sendet beiliegend die Antwort der Prinzessin sowie in Kopie, was der Herzog Anton Ulrich JW geantwortet hat. Gratuliert EMT zum glücklichen Ausgang. – Sendet beiliegend einen Auszug aus einem Schreiben der verwitweten Kurfürstin zu Hannover an den Bischof von Spiga wegen des Baron De Nomis , den Herzog Anton Ulrich gerne seitens des Hauses Braunschweig mit der angehenden Königin nach Spanien schicken möchte. – Der Conte di Fede steht auch im Dienst des Bischofs von Paderborn; es wäre sehr undankbar von JW, ihn seiner Gage zu berauben, zumal er, soweit JW bekannt, auch wegen der Wahl in Münster nicht dem kaiserlichen Interesse zuwidergehandelt hat. – Seit im letzten Jahr die Posten jenseits des Rheins aufgegeben wurden, sind JWs Truppen nicht mehr in Zweibrücken. Wird den Freiherrn von Sickingen zum König von Schweden schicken, um wegen der Oberpfalz zu verhandeln. – Will auf EMTs Rat hin gerne dem Pfalzgrafen zu Sulzbach einen Vorteil gewähren, sofern dadurch kein Präzedenzfall für schwedische oder französische Ansprüche entsteht. – Hat erfahren, dass der kaiserliche Kriegskommissar große Kontributionen in Italien ausgeschrieben hat, darunter erhebliche Forderungen an den Kirchenstaat, Parma und den Großherzog von Toskana. Im Vertrauen gesagt, liegt das in der gegenwärtigen Lage, in der man auf die italienischen Fürsten angewiesen ist, nicht im kaiserlichen Interesse.