Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Düsseldorf am 1698.02.13
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/7
AbschriftSchreiber
Erwähnte Briefe: EMT an JW 27.01.1698
Schlägt vor, dem Tellier einen Scheinauftrag zu geben; er könnte vorgeben, im Auftrag JWs in Florenz beim Großherzog (von Toskana) die Überschreibung von JWs neapolitanischen Gütern zur Finanzierung von kurpfälzischen Truppen zu betreiben. Wenn JW nicht bald wenigstens gute Assignationen auf seine ausstehenden 876.000 Gulden erhält, wird aus diesem Scherz ohnehin Ernst werden. – Douven und Tellier sind vielleicht schon in Modena. – Wird bei der (Bischofs-)Wahl in Osnabrück sein Bestes tun, kann den Erfolg aber nicht garantieren. Dass der Domküster Nesselrode beauftragt wurde, schadet den Verhandlungen sehr, die Kapitularen werden nun wohl einen aus ihrer Mitte wählen. Konnte den Fürsten von Heitersheim überreden, sich einzusetzen, dieser will aber keine Verantwortung für den Ausgang übernehmen. – Bittet neuerlich, ihm und den oberrheinischen, westerwäldischen und wetterauischen Ständen gegen den Landgrafen von Hessen-Kassel zu ihrem Recht zu verhelfen. – Ist sehr unglücklich über das skandalöse und üble Betragen seiner Brüder in Schlesien. Schlägt vor, Bruder Karl (Philipp) zu einem Truppenkommando entweder nach Polen, wo er sich um seine litauischen Güter und sein Indigenat kümmern könnte, oder nach Spanien zu schicken, um dort vielleicht zu heiraten. Der (Hoch- und) Deutschmeister (Bruder Franz Ludwig), der JW mehrere harte und ungerechte Briefe geschrieben hat , könnte durch ein Truppenkommando in Ungarn vom (Philipp Benedikt) Forstmeister getrennt werden. – Bittet um kaiserliche Bestätigung der Pacta Dotalia seiner Gemahlin, da er ein Testament aufsetzen möchte.