Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, o.O. am ?.01.1685
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/9
Ausfertigungeigenhändig
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0001Durchleüchtiger Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Mitt der gelegenheit, das die Grävin Hamilton widerumb 0003hinauf reiset, hab ich nit vnterlaßen wollen, ewer Durchlaucht 0004mit meinen vnterdehnigsten zeilen aufzuewarten, verhoffent, 0005das sie sich in guettem wohlstandt befinden werden. 0006Ich bin ihr recht neidich, das sie ehender als ich 0007die gnad genießet, ewer Durchlaucht vnterdehnigst zue bedienen, 0008hoffe aber auf könftigen früeling auch dise conso- 0009lation zue haben, warnach mich wohl vnauschprech- 0010lich verlangen duet. Sie hatt mihr auch nit genuech- 0011sam rüemen können die gnaden, die ewer Durchlaucht ihr vnd 0012ihrem man erzeigen, wahrfohr ich ewer Durchlaucht vnterdehnigsten dankh 0013erstatte mit gehorsamster bitt, ihnen verners dero gnaden geniesen 0014zue laßen, welches ich als wans mihr gesche annemmen 0015werde, weil ich niemahlen der lieben Mamer sehligen gnuch 0016mein dankbarkeit erzeigen kan vnd die Hamilton mihr auch 0017vill treü erzeiget hatt. Sie wirt ewer Durchlaucht ein schäntlige schrift
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0018übermitteln, 1 das lateinisch hatt er erst gelernt, seider er den preceptor 0019hatt, mit welchem ich gahr woll zuefriden bin, ist ein 0020fleisiger mensch. Due mich hiermit in ewer Durchlaucht gnade 0021vnterdehnigst befehlen vnd sterbe 0022ewer Durchlaucht 0023vnterdehnigst trewgehorsamste dochter 0024EMT