Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wien am 1677.09.12
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/8
Ausfertigungeigenhändig
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0001Durchleüchtigster Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Ihr Durchlaucht beyde gnädige schreiben vom 25 vndt 28 pasato0003habe zuesammen mitt höchster consolation empfangen, 0004in deme ich dero guettes wollergehn daraus vernommen, 0005der allerhöchste gebe weiters sein gnade . alhier Demselben 0006seye ewig dankh, ihr Mayestät, mein gnädigster Kaiser, befinden 0007sich auch wohl auf. Seint heütt das erste mahl in 0008der capell gewesen vndt haben offentlich gesen, haben die 0009kräften wohl widerumb erholet, das sie nit vill 0010vnterschidt vom ordinari empfinden. Morgen, 0011wan das wetter es würdt erleiden, werden sie 0012hinaus in den garten, ein wehnig die luft zu 0013probiren vnd filleicht, wan es, wie zu verhoffen, 0014so guett bleibt, am pfinstag auf Eberstorf . 0015Also das, wan filleicht selbige post meine schuldich- 0016keit nit könte ablegen, ich gehorsamst bitt, mihr nit 0017in vngnaden aufzunemmen. Ihr Liebden die Erzherzogin 0018befinden sich auch wohl, haben guetten apetit, das bisweilen 0019nuhr gahr zu vill nach dem eßen verlangen, die
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0020kräften nemmen alledag zu, wiewohl sie noch nit 0021stehn, geschweigen gehn können. Hoffe aber, weil sie 0022sonsten wohl auf seint, werden die kräften auch 0023balt widerumb vollich kommen. Was die coadiutori 0024anlanget, so habe mit durch Pater Danner mit dem 0025Hoher daruon reden laßen, welcher mit dem Schellerer 0026die sach überlegt. Der Schellerer wirt morgen oder 0027übermorgen zu mihr kommen, alsdan werde alles 0028nach ihr Durchlaucht verlangen suechen zu richten vndt 0029bin ich sicher, das ihr Mayestät, mein gnädigster Kaiser, niks 0030versaumen werden, was zu deren beförderung kan 0031gereichen, dan sie selber gahr eifrig darin seint. 0032Was der Grau Forbeni vohr antwort geben, werden 0033ihr Durchlaucht aus meinem vohrigen vernommen haben, 0034vndt ist ein vnmöglichkeit gewesen, etwas mehrers 0035aus ihm zu bringen. Wegen meines brueders 0036werde ich gewis keis kein gelegenheit versaumen, ich 0037hab aber bis datto noch niks weiters sagen mögen. 0038Wan wir nach Eberstorf kommen, will widerumb gelegenheit 0039suechen, ein anmahnung bey ihr Mayestät zu duen. Ich 0040hab den Pater Danner deswegen zumb Fürst von Schwarzen- 0041burg geschikt, welcher sich alles guettes erbotten, er
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0042wolle sein best darbey duen, wan er gelegenheit würde 0043haben, mit ihr Mayestät daruon zu reden. Mein hohste freüdt 0044vndt mein meiste sorg wirt sein, ihr Durchlaucht satisfaction 0045in allem zu befürdern. Ich erfreü mich, das bey ihr Durchlaucht 0046die hirschfeist so wohl abgeht. Ihr Mayestät vndt absonderlich 0047der Iägermeister haben sich die zemer mas vohr 0048gahr rahr gehalten. Ihr Mayestät haben so ein guette invention 0049von einer wag, sie werden ihr Durchlaucht ein soliche schiken, wie 0050ich vernommen hab. Befehle mich verners in ihr Durchlaucht 0051beharlige gnade vndt werde sterben 0052ihr Durchlaucht 0053ganzergebenste trewgehorsamste 0054dochter bis in doht 0055EMT 0056Wien den 12 septembris 1677