Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerlibster herr vatter 0002Weil, wan das wetter morgen guet wirt sein, welches 0003doch heündt nit das ansehn hatt, ihr Mayestät auf Laxen- 0004burg beyßen wollen, so komme ich heündt in vohrsorch, 0005dero gnädige schreiben vom 17ten vnd 21ten vnterdehnigst zue beanworten, 0006welches ich bey vohriger post vnterlaßen hab. Sage vnterdehnigsten 0007dankh vohr dero gnädige wuntsch zue disen heiligen fest vnd 0008auch zue meines sohns nahmendag. Ewer Durchlaucht seindt 0009ihme vnd mihr gahr gahr zue gnedig, können doch 0010versichert seyn, das sie allezeit an mihr vnd ihm vnterdehnigste, 0011trewgehorsamste kindt vnd enikel haben werden. Der almechtige 0012wolle nuhr ewer Durchlaucht bey bestendigstem wohlstandt erhalten. 0013Ich verhoffe jezt balt ein gutte zeitung von vnserer 0014Königin zu vernemmen, das sie wirt ankommen sein. 0015Weil man aus Frankreich schreibt, das man vill schiff 0016bey Brest passiren sehn, das werden sie hoffentlich geweßen 0017sein, vnd hoff ich, sie werde die verwitbte Königin auch


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0018in guettem wohlstandt antreffen. Ich verlang deswegen sehr 0019auf die könftige post, glaub aber nit, das mihr noch 0020mit selbiger einige zeitung von meiner schwester werden 0021haben, mihr werdens ehender über Engelandt wißen. 0022Gott gebs, das mihrs balt hören vnd der liebe Deütschmeister 0023balt mit freüden mögen widrumb sehen. In der polnischen 0024sach mueß man erwarten, was der Schirofski weiters 0025berichten wirt. Was mihr ewer Durchlaucht gnädigst anbefehlen wegen 0026des Grau von Windischgräz, so haben ihr Mayestät bis dato 0027wegen Graw Wallenstein niks resoluirt, solte ein ver- 0028enderung geschen, so werde ich von ihr Mayestät, mein Keiser, 0029erwarten, wen sie mihr geben werden. Ich glaube aber 0030schwerlich, das der Windischgräz, welcher vom podagra 0031schon zimlich stropirt, disen müeßamen vnd 0032strapazirligen dienst, welchen er wehnig wurd versehen 0033können, selbsten verlangen wirt, auch, so vill ich merkh, 0034ihr Mayestät das absehn auf ihne haben, ihn mehrer in publi- 0035cis zue gebrauchen. Ich werd aber seine person allezeit 0036ihr Mayestät gern recomendiren vnd ich disen cauaglier 0037allezeit absonderlich wegen seiner capacitet vnd inte- 0038gritett vnd noch estimirt hab. Den Prinz Iorch werde ich0039ihr Mayestät auch fleisig reccomendiren. Der Hoffkirchen 0040hatt das regiment bekommen, mit den andren haben


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0041ihr Mayestät bis dato noch niks resoluirt, werd nit vnter- 0042laßen, ihn zue reccomendiren, wie woll ich hör, das 0043dise regimenter in zimlich schlechtem standt sein 0044vnd hart wider woll auf zuebringen sein werden. 0045Heündt ist aus vnserem ausgehen niks worden, hatt 0046den ganzen dag geregent vnd geschniben. Vohrgestern 0047wahrs so schön bein carmeliten, wahren in ihrem garten, 0048aber gestren hatt sichs verendert. Mihr hoffen, morgen 0049soll es beßer werden, das werden aus können. Sonst 0050gibt ganz niks, das meritiret, ewer Durchlaucht vnterdehnigst zu 0051berichten, also due ich mich in dero gnade vnterdehnigst 0052befehlen, die ich sterben werde 0053ewer Durchlaucht 0054vnterdehnigste trewgehorsamste 0055dochter 0056Eleonora 0057Wien den 30ten merz 1690