Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wien am 1689.06.29
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/15
Ausfertigungeigenhändig
118 r
0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster her vatter 0002Von Grau Fuker werden ewer Durchlaucht in der schpanischen sach 0003völlige information bekommen, dem ich alles 0004müntlich gesacht, was ich vermeindt, das vnterdehnigst kunte 0005erinnern, damit ich im schreiben nit so weitlaüfich 0006fallen derf, also due ich mich völlich auf 0007ihn bezihen. Die polnische sach belangent, 0008ist einmahl nit möglich geweßen noch 0009vohrzuenemmen, wirt aber ehistens geschen 0010vnd verhoffe, auf könftigen sontag dieses 0011berichten zue können. Damit ich den Fuker nit
118 v
0012nit lenger aufhalt vnd weil es auch schon schpaht und0013wir morgen früe aus solten, also due ich mich 0014in ewer Durchlaucht gnade vnterdehnigst befehlen vnd werde 0015sterben 0016ewer Durchlaucht 0017vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0018EMT 0019Wien den 29ten iunij 1689 0020Jezt ist die post komen, das 0021der hirsch in iagen sich daht gefalen, 0022also werden mihr auf ein bürst. Bitte demnach 0023vnterdehnigst vmb vergebung, wan ich morgen filleicht mit 0024mein vnterdehnigstem schreiben nit aufwartete, möcht geschen, 0025das schpaht heim kehmen.
