0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerlibster her vatter 0002Ewer Durchlaucht bitt ich vnterdehnigst vmb vergebung, das ich 0003dero gnädige 3 schreiben nit heündt ausfürlich beantworte, 0004ist die vhrsach die predig vnd Nicola. 0005Ewer Durchlaucht sicherheit betrefent, wan soliche zue 0006Neüburg in gefahr wehre, steht dahin, ob 0007ewer Durchlaucht nit vnterdeßen, biß sie zue beßere 0008kreften kommen, nuhr bis auf Ingolstatt 0009sich retiriren kundten, alwoh sie doch an einem 0010sicheren ort wehren. Der Starenberg hatt selber ver- 0011langt, das man die sach wegen Pfilipsburg 0012gerichtlich examiniren soll, damit sein vnschuld

0013desto clarer besteh, welches ihr Mayestät bewilligt 0014haben. Er ist aber noch alleweil krankh, hatt 0015nie können zue mihr kommen, werd von 0016ihm ewer Durchlaucht gnädigsten befehl erwarten. Due mich 0017in ewer Durchlaucht gnade vnterdehnigst befehlen vnd bitt 0018vnterdehnigst auf den knien, ewer Durchlaucht wollen sich doch 0019nimmer an mich mit eigenhendigen schreiben 0020bemühen, sondern dero gelegenheit vnd gesuntheit, 0021an welcher vns kindern vnd dem publico ales ligt, 0022conseruiren, ich förcht sonst, ich sey in vngnaden. Ich werde 0023meine heüntige versaumbnus mit nechstem 0024fleisich ersezen vnd sterbe 0025ewer Durchlaucht 0026vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0027EMT 0028Wien den 8ten decembris 1688