Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr vatter 0002Ich bitt ewer Durchlaucht vnterdehnigst vmb vergebung, das ich 0003bey vohriger post mein schuldichkeit nit hab abgelegt, 0004der Fürst wirt mich entschuldigst haben, weil mihr 0005die Königin selbigen dag begleidt haben. Heündt mus 0006ich abermahl vmb selbige bitten, weilen heündt 0007den ganzen dag in der kirchen zuegebracht vnd 0008izt gleich erst heim kommen sein, ist die roßen- 0009kranz procession gewesen, vnd izt schon über 8 vhr. 0010Ist mihr ein großer trost zue wißen, das 0011ewer Durchlaucht sich immerzue in kräften merer erholen, 0012gott gebe weiters sein gnad. Wegen bruder Carl, so 0013werd ich die Sapien ersuechen laßen, ihr Mayestät 0014haben auch schon ihrem residenten Simonski befohlen, 0015darauf zue inuigiliren. Ihr Mayestät vermeinen,


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0016das man am brandenburgischen hoff vill hierin 0017penetriren könn, so haben sie dem Hoffkanzler 0018befolen, dem Freitag daruon befehl zue geben, auch dem 0019dem secretari Her, welcher in allen disen sachen 0020haubtsechlich informirt ist, deswegen zue zue schreiben, 0021darmit er ein ausfürlige relation so woll wegen 0022der polnischen güetter als mobilien, so noch im 0023brandenburgischen seindt, erstatte. Der lubomirskische 0024secretari hatt mihr ein liste geben deren gutten freündt, 0025so in Polen seint. Es hats aber der Hoffkanzler 0026verlegt, also werd ichs mit nechster post schiken. 0027Meine bede herren brüder seindt gottlob woll hir 0028ankommen, es ist mihr ein rechte freüdt, 0029mein bruder Pfilipp Wilhelm auch einmahl 0030zue sehen. Mues nochmahlen vnterdehnigst vmb vergebung 0031bitten, das nit mehr schreib, die zeit leidt es 0032nit. Befehl mich vnterdehnigst vnd werde sterben 0033ewer Durchlaucht 0034vnterdehnigst dochter 0035EMT 0036Wien den 3ten octobris 1688