0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr vatter 0002Jezt den augenblik, das mihr vom iagen zue rukh 0003kommen (welches gahr guett abgangen ist vnd mihr 00048 guette hirsch bekommen, wie woll einer von den 0005beßeren schon angeschoßner vohr vnser naßen 0006über die düecher hinaus geschprungen. Seint 0007ihm iager nach, das wan er geferlich wurd sie ihn 0008schießen sollen, ist aber noch kein nachricht) bringt 0009der Grav von Öting die expedition in der cölnischen 0010sach, also hab ich in höchster eil auch mein 0011schuldichkeit mit disen zeilen ablegen wollen. Hoff, 0012es werd als recht eingericht sein, ist auch eben 0013der Hoffkanzler von München wider zurukh kommen 0014vnd bringt, das der Cuhrfürst mit der Cuhrfürstin 0015morgen acht dag hier wirt sein, doch wirt sich

0016alles beßer mit ihm aiustiren laßen. Was der 0017Hoffkanzler sonsten vnd absonderlich im haubt 0018werkh bringt, weis ich noch nit, dan nit so lang 0019mit ihm reden können, werd alles mit nechster 0020post ausfürlich berichten, damit ich den curir 0021nit aufhalt, weils schon schpaht ist. So due 0022mich hirmit in ewer Durchlaucht gnade vnterdehnigst befehlen, 0023als die ich sterben werde 0024ewer Durchlaucht 0025vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0026EMT 0027Wien den 9ten julij 1688