Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Düsseldorf am 1708.02.09
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/9
KonzeptSchreiber
Erwähnte Briefe: EMT an JW 21.01.1708
Durch die kaiserliche Entscheidung zur Restitution der Oberpfalz sind höchst gefährliche Folgen zu befürchten. Nach so langer Verzögerung schmeichelt man JW weiter mit leerer Hoffnung, während die oberpfälzischen Lande zerteilt werden. Nichts wäre JW schmerzlicher, als EMT, die er jederzeit so innig geliebt und verehrt hat, wissentlich zu betrüben. Hat seinen Entschluss, die Truppen zurückzuhalten , nur gemäß seiner Pflicht als Kurfürst getroffen; falls daraus für den Feind ein Vorteil entsteht, ist das nicht ihm zuzuschreiben. EMT versichert zwar, er habe die erhaltene Antwort und die übrigen Possen des Kaiserhofs falsch verstanden; sie ist aber nicht weniger als er betrogen worden. Wird seine Truppen bereithalten, damit sie kämpfen können, sobald die Restitution erfolgt ist. England, Holland, Preußen, Kurmainz und Kurtrier unterstützen ihn. – Erinnert an den kürzlich geschickten Bericht aus England und das Anliegen des Großherzogs (von Toskana). – Wird EMTs Empfehlung für den Grafen Lititzky und den alten Heimenberg pflichtgemäß berücksichtigen.