Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Düsseldorf am 1696.01.15
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/7
Schreiber
Dankt für EMTs Weihnachts- und Neujahrswünsche. – Sendet ein Schreiben der regierenden Landgräfin von Hessen-Darmstadt mit und hat vor zwei Wochen ein weiteres irrtümlich an die regierende spanische Königin (Schwester Maria Anna) geschickt. – Der Brief des Kaisers an Bruder Karl (Philipp) hat bewirkt, dass dieser einverstanden wäre, die Augusta (Gräfin von Hohenlohe ) anderweitig gut zu verheiraten. Hat seinen Feldzeugmeister Graf Elter in dieser Angelegenheit nach Mainz geschickt und fragt, ob er ihn zurückrufen soll. Der Graf von Hohenlohe verhält sich impertinent, deshalb ist ein nachdrückliches Vorgehen nötig. – Kann den Doktor (Schweizer) nicht in Neapel unterbringen, weil er schon andere Anordnungen getroffen hat; ihn anderwärts zu verheiraten ist bisher auch nicht gelungen. Seit die Mutter weiß, dass sie ihn nicht sehen kann, hat sie das Interesse an einer Reise nach Neuburg verloren. – Wegen des Urbich hat EMT bestimmt Recht. – Bezieht sich hinsichtlich der Friedensverhandlungen mit Frankreich auf sein Schreiben an den Kaiser. Erwartet stündlich den Veyder und wird dann sofort den Wiser nach Wien schicken. – Warnt, dass Prinz Louis sich sehr für den Schallenberg einsetzen wird, wenn er an den Kaiserhof kommt. – Bedauert, dass Vetter Philipp EMT falsch über die von JW gewährte Apanage berichtet hat; JW hat es nur EMT und dem Kaiser zuliebe getan und ist zu nichts verpflichtet. – Sendet beiliegend, was der Herzog von Sachsen-Zeitz ihm geschrieben hat, und wartet auf eine Entscheidung des Kaisers dazu. – Legt Korrespondenz zwischen Veyder und d’Harcourt bei. Diese kann jederzeit abgestritten werden, da Veyder einen fremden Schreiber und d’Harcourts Chiffre verwendet und nicht mit seinem Namen unterschreibt.