00011. junij 950002Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr bruder 0003Ich hab dero liebstes schreiben vom 19ten passato woll empfangen. 0004Vndt scheindt woll, weil auf alles dis, was dero Liebden mihr 0005bericht, das fridensnegotium sich so woll 0006anlaßen, waß guetts zue hoffen sey, der almechtige 0007verleye sein gnad darzu, werd alles der fromen 0008Pater Marco vndt ander frommen sehlen gebett 0009fleisich recommendiren. Was die spanis0010che sucsession betrift, so seindt zwar ih0011r Maistet der meinung geweßen, wie der Wise0012r es bericht hat, aber nach dem die sachen beßer erwogen, 0013gefunden, das diesesden? ieziger zeit swer0014machen, wohnit gar verhinderen mochte, 0015insonderheit weil Spanien in dieser sac0016h noch nit recht dißponirt ist, weil0017noch immer hoft, selbige zue bekommen.

0018Vermeinen also, das hieruon solle abstrahirt werden. Solte0019aber von seiten Frankreich etwas davon0020gemelt oder proponirt werden, solle Tiberius0021es anhoren und hier her berichten. Solte was von0022einer heirat mitt meinem sohn geret werden, 0023konten antworten, das wier meinten, das man hier0024schon andere intentiones habe und hierauß0025schwerlich was werden werde, dan es bleibt 0026darbey, was ich in meinem vohrigen geschriben. Wegen ? bezie mich 0027auf den Pater Wißer. Man steht halt noch an de modo, welchs 0028sehr problematisch ist. Heündt seindt mihr herein von 0029Laxenburg, so kan vnmöglich mehr schreiben. Due mich dero Liebden 0030befehlen vndt werde sterben 0031dero Liebden 0032getrewste schwester 0033Eleonora 0034Fauorita den 1ten junij 1695