0001Durchleüchtiger Fürst, mein herz allerliebster herr bruder 0002Ich hette dero liebsts schreiben vom 18ten passato 0003lengst beantwort, aber alle meine breüdt vnd 0004der Herzoch von Mantua haben mich doran verhin- 0005dert. Dero Liebden können nit glauben, wie ich ein freüdt 0006hab gehabt, das mein libste Erzherzogin wider 0007beßer ist. Ich bin so herzlich bedrüebet gewesen, 0008vnd habes als verbißen, wie ich gekönt, dan mein 0009liebster Kaiser wahr auch gahr bedrüebt, damit 0010ich ihms nit vermehr, gottlob, das so ist abgangen 0011vnd sie wider woll auf ist. Nuhn wirt mein 0012schwester auch schon vereist sein, die Konigin, gott 0013geb ihr glükh. Wegen der von Hermenstein 0014ist mihr leid, das der brif so schpaht 0015kommen, habs schon andren verschprochen gehabt. 0016Wegen der Giulia ist schon gericht. Ich mus 0017aber dero Liebden wider vngelegenheit machen, meiner 0018Amel sehligen dochter hatt mihr dis memorial

0019geschikt, dero Liebden zu recomendirn, wan der kerl 0020dauglich darzue ist, woll ihn dero Liebden laßen recomen- 0021dirt sein. Der Irmans hatt mihr auch 0022wider das memorial geschikt, dero Liebden wollen duen, 0023was sein kan vnd dero conuenienz erleidt. 0024Befehl mich dero Liebden vnd werde sterben 0025dero Liebden 0026getrewste schwester 0027Eleonora 0028Wien den 2ten julii 1687 0029Ich hör, die vochtei, wegen welcher des Irmans 0030memorial wahre, so ich hette schiken sollen, sey 0031schon einem andren vergeben, also wolle dero Liebden 0032sich ihn in andren vohruallenden gelegenheiten laßen 0033reccomendirt sein. Die armen haben vill kinder 0034vnd nit vill dazue, das memorial hab verißen, 0035weil es zue schapht wehr kommen.