Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Bensberg am 1693.10.25

Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Geheimes Hausarchiv, Korrespondenzakten 1147

AbschriftSchreiber

Erwähnte Briefe: EMT an JW 07.10.1693

Sein Bruder (Ludwig Anton), der (Hoch- und) Deutschmeister , hat EMTs Plan für das Bistum Lüttich erläutert; JW würde gerne ihrem Befehl nachkommen, muss ihr aber offen sagen, dass sie getäuscht worden ist: Der Bischof von Breslau (Bruder Franz Ludwig) würde in Lüttich niemals gewählt werden, weil er dort unbekannt ist und König Wilhelm (von Oranien) auch keinen Pfalz-Neuburger zulassen würde. Lüttich wird bei der gegenwärtigen Kriegslage wahrscheinlich als erstes von allen Bistümern von Frankreich erobert werden; schon jetzt planen die Lütticher in Übereinkunft mit den Generalstaaten eine Neutralitätserklärung. − Dagegen könnte der Kaiser dem Bruder nun, wo der Koadjutor Losenstein gestorben ist, zum Bistum Olmütz verhelfen. JW hat ein Schreiben gesehen, demzufolge die Kanoniker von Olmütz ankündigen, einen aus ihrer Mitte zu wählen, falls Bruder Franz Ludwig nicht die Zustimmung des Kaisers bekäme. Er würde das Bistum später dem Herzog von Lothringen überlassen; würde dieser dagegen bereits jetzt als Kind gewählt, wäre er auf einen Verwalter angewiesen, der kaum in seinem Interesse agieren würde.

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