Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wien am 1691.11.04
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Geheimes Hausarchiv, Korrespondenzakten 1147
Ausfertigungeigenhändig
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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerlibster herr bruder 0002Ich hab bede dero schreiben vom 21ten vnd 25ten passato 0003woll empfangen, vnd ist mihr woll herzlich 0004leidt, das ich daraus hab müeßen ersehen, das 0005mein liebste schwester Lepoldina sich noch übelauf 0006befindt, will zue gott hoffen, es werde nuhmehr 0007ganz sich gebeßert haben. Ich werd nit vnterlaßen, 0008die relation vnseren medicis zue comuniciren 0009vnd ein consilium darüber halten zue laßen vnd 0010mit nechstem zue überschiken. Meines erachtens aber 0011halt ich das vohr niks wehnigers als ein hektica 0012fieber, sondern bloß allein glaub ich, das sie etwan 0013so woll nach den fleken als nach der ersten krankheit 0014nit genuech auspurgirt sey worden vnd man ihr das
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0015das terzan fieber zue geschwint gestelt vnd mithin die 0016materi im leib geliben vnd noch sey, welche dise 0017recitiua veruhrsacht. Vnd wan sie an statt des 0018opo balsam vnd dergleichen hizigen sachen ihr nuhr ein 0019drey dag das gall absintij oder die krebsaugen mit 0020dem weinstein gebetten, darauf gelind aus 0021purgireten vnd dises etlige mahl repetireten, 0022so meindt ich, es wurd balt beßer werden. Nuhr 0023nit vill zue eßen geben, wehniger von fleisch. Die florentsch 0024sach werd werd fleisig reccomendiren, was ihr Mayestät 0025werden duen können, werden sie gern duen. Bitt meiner fraw 0026schwegrin wie auch schwester Leopoldine villschöns von mihr 0027aus zue richten. Ich due mich dero Liebden befehlen vnd werde 0028sterben 0029dero Liebden 0030getrewst schwester 0031Eleonora 0032Wien den 4ten novembris 1691