0001Durchleüchtiger Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Ich verhoffe, ewer Durchlaucht werden sich in guettem wohlstant 0003befnden vnd mein bruder, der Deütschmeister, 0004schon bey ewer Durchlaucht gelükhlich ahnkommen sein. 0005Ehr hatt woll ein vblen weg vnd wetter 0006gehabt, dan es ganz aufgangen vnd gahr schlim 0007reiten, so wirt er woll nit so balt kommen sein 0008als er gehofft hatt. Der Herzoch von Lottring hat 0009vergangen sontag wider ein anstoß vom fieber 0010gehabt, ist aber schon wider gutt vnd weiters 0011niks drauf erfolget, wirt morgen wider ausgehen. 0012Heüt sein mihr auf einem iagen gewesen, ist 0013zimlich lustig gewesen, haben 56 saw gefangen, warunter 3 schwein 0014vnd gegen 20 gewaksene, seint aber noch nit recht böß 0015zum anlauffen. Mein bruder, der Bischoff, wirt auf 0016konftigen samstag oder montag sein lehen empfangen, 0017darnach, vermein ich, werd er sich nimmer

0018gahr lang aufhalten. Es ist schon ein wenig schpaht, 0019also due mich ewer Durchlaucht vnterdehnigst befehlen vnd 0020werde sterben 0021ewer Durchlaucht 0022vnterdehnigste trewgehorsamste 0023dochter 0024EMT 0025Wien den 8ten decembris 1684