Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wien am 1682.04.02
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/9
Ausfertigungeigenhändig
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0001Durchleüchtiger Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Weilen ich verhoffe, das diese brief ewer Durchlaucht nit mehr 0003zue Neuburg antrefen werden, als will ich ewer Durchlaucht 0004mit villem schreiben kein vngelegehnheit machen, 0005verhoffend, balt die gnade zue haben, dero hend zue küßen, 0006vnd das sich ewer Durchlaucht in guettem wohlstand befinden 0007werden. Ihr Mayestät, mein gnädigster Kaiser, seint heünd auf 0008Laxenburg beysen. Ist das wetter vohrmitag zimlich 0009hell, nachmitag aber gahr schantlich, das ich förcht, sie 0010wehnig werden gericht haben. Ich trau mihr nimmer 0011so vill aus, damit ich nit vohr ewer Durchlaucht ankunft 0012etwas anfang. Will froh sein, wan woll auf Laxenburg 0013komm, welches wils gott heündt 8 dag geschehn wirt. 0014Mit dem Herzog von Lothringen haben sie heünd gesacht, sey es etwas 0015beßer, hab ein beßere nacht gehabt, aber ich halt niks 0016drauf, ist ein dach etwas beßer, den andern desto schlimmer. 0017So lang das fieber continiuirt, welches noch nie ausgesezt 0018vnd gleichwoll alle nachmitag ein newe hiz noch darüber 0019komt, so hab ich wehnig hoffnung, gott geb sein gnad.