Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Steyr am 1680.08.09
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/8
Ausfertigungeigenhändig
210 r
0001Durchleüchtiger Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Ewer Durchlaucht gnädiges schreiben vom 3 dis hab mit grösten 0003freüden empfangen, weilen ich daraus ewer Durchlaucht guetten 0004wohlstandt vernommen, der allmechtige wolle dieselbe 0005lange zeit darbey erhalten. Das es mit der 0006auschpurgerischen coadiutoria in so guetten terminis 0007steht, ist mihr ein absonderliger trost, gott gebe 0008weiters seyne gnadt, das ein guetten ausgang balt 0009möge haben. Das iagen, woh der Bischoff von Eigstett 0010darbey gewesen, mues wohl gahr lustig sein 0011gewesen. Gestren haben mihr hier ein iagen gehabt 0012vndt 13 hirsch geschoßen. Ist lauter berg, das iagen wahr 0013wohl auf gahr einem hogen berg, aber zimlich 0014lustig abgangen. Hier ist ein hüpsch stättel, gefalt 0015mihr beßer als Lins, es ist hie ein gwaltiger 0016eisen handel. Heütt nachmitag werden mihr alles 0017sehn, auch die waßerkunst, die soll iah der 0018auschpurgerischen niks nachgeben. Iezt werden mihr zu 0019den jesuitern, die haben gahr ein schön kirch vndt 0020colegium, darumb mues ich heünt ewer Durchlaucht