0001Durchleüchtiger Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Mitt großen freüden habe ich aus ewer Durchlaucht gnädigem 0003schreiben vom 7 dieses dero guetten wohlstandt 0004vernommen. Gottlob, das mit ihr Durchlaucht fraw mutter 0005ihrem fueß auch widerumb ganz guett 0006ist, hoffe zue gott, es werde bestendig also 0007verbleiben. Das die wahl zue Cöllen so wohl 0008abgangen, ist mihr ein große consolation, 0009hoffe, es werde iezunder das andere desto 0010leichter gehn, welches der almechtige verleien 0011wolle. Gegen den Official vndt Grau Felix 0012will es gewis nach möglichkeit erkennen vndt 0013beyde bey ihr Mayestät recomendiren. Vohr die gnädige 0014anwüntschung zue diesem heiligen pfingst fest sag 0015ewer Durchlaucht vnterdehnigen dank, der güettige gott 0016wolle ihnen dies vndt ville volgende mit 0017aller glüksehlichkeit anhaufen. Hier geht es vns 0018noch zimlich guett, aber zue Prag geht 0019es schlecht her iest. Ein dag drei ist hie alles 0020gesundt, gott wolle vns weiters behüetten. 0021Heüdt werden mihr auf ein gäns iagen

0022in einem vnerhört großen deicht darin ganze 0023inselen, die angebaut sein mit etlich strich. 0024Es soll gahr lustig sein, wan so früe heim 0025kommen, will es in bruder Ludwig brief durch ein Postscriptum 0026berichten. Mues izt schliesen, deswegen weil 0027balt hinaus werden, vndt sterbe 0028ewer Durchlaucht 0029ganz ergebenste trew gehorsamst 0030dochter EMT 0031Pardowiz den 14 junij 1680