Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Ich verhoffe, ewer Durchlaucht werden sich annoch in 0003guettem wohlstant befinden vndt beßeres wetter 0004haben als mihr hier, dan es ewich windt vndt 0005regent, also das mihr wehnig bis dato haben 0006beisen können. Vndt iezt ist es so kalt vndt 0007übel, das ich mihr die dag nit hab getrawt auszue 0008gehn, so lang es so übel wetter ist, weil es bey 0009dießer zeit die leüt nit gedenken, das so schlim 0010gewesen. Die post ist heüt noch nit ankommen, 0011hoffe aber, es werde alles noch guett sein. Ich 0012warte iezt mit verlangen, bis ich die guette 0013zeitung ihr Durchlaucht, meiner geliebsten frawen muetter, 0014glükligen niderkunft möge vernemmen. Due 0015mich hiermit in ewer Durchlaucht gnade vnterdehnig 0016befehlen, werde sterben 0017ewer Durchlaucht 0018ganz ergebenste trewgehorsamste 0019dochter 0020EMT 0021Laxenburg den 11 maij 16790022Postscriptum So eben empfang ewer Durchlaucht gnädiges schreiben. 0023Ist mihr von herzen leidt, das ihr Durchlaucht, mein geliebste 0024fraw muetter, ein cattar haben, hoffe zue gott, balt 0025mit einer frölige zeitung von ihnen consolirt


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0026zue werden. Wegen der coadiutori vndt Münster 0027werde den Schellerer zue mihr kommen lasen. 0028Ihr Mayestät werde auch das wegen des Cardinals 0029vnterdehnigst vohrbringen, zweifle nit, sie werden 0030darbey kein bedenken haben. Due mich hiermit 0031nachmahlen vnterdehnig befehlen.