0001Durchleüchtiger Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Ich hätte schon mit dem Golnitsch meine schuldichkeit 0003abgelegt vndt ihne mit einem schreiben acompagnirt, 0004aber er ist den morgen, eh er wek ist, noch krank 0005worden, das ich nit vermeint, das er gehn 0006wurde. Dießen fehler aber nit nocheinmahl 0007zue begehn, habe ich diese glegenheit nit wollen 0008laßen außhanden gehn, ewer Duchlaucht meiner gehorsamste 0009deuotion zu contestiren. Verhoffe, sie werden noch 0010alle wohl auf sein vndt die reis glüklich 0011vortgesezt haben, welches mihr der höchste trost sein 0012wirt zue vernemen. Mihr seint vorgestern hier 0013wohl ankommen, morgen werden mihr auf 0014Baden auf ein iagen vndt übermorgen 0015widerumb her kommen. Der weg ist gahr schlim, 0016ich förcht, die uebel werden ewer Durchlaucht am fahren 0017verhinderen. Hier seint noch alle wohl 0018auf. Ich vermeine, ewer Durchlaucht werden die

0019vngarische zeitung schon vernommen haben. Iezt ist 0020zue hoffen, das sie ehnder mit dem acort werden 0021zuefriden sein. Due mich hierbey bey ihr Durchlaucht 0022gehorsamist befehlen und sterbe 0023ewer Durchlaucht 0024ganzergebenste trewgehorsamste 0025dochter 0026EMT 0027Wien den 7 novembris 1678