Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wiener Neustadt am 1678.02.03
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/8
Ausfertigungeigenhändig
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0001Durchleüchleüchtiger Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Sage gehorsamsten dankh vohr dero gnädiges schreiben. 0003Dero befehl wegen Grau Wolfen werde fleisich nachkomen 0004vndt gelegenheit suechen, mit ihr Mayestät daruon zue 0005reden. Was das schreiben an Cuhr Cöllen anlanget, darumb 0006will ich auch ihr Mayestät vnterdehnigst bitten, zweifle 0007gahr nit, ihr Mayestät werden darbey kein bedenken haben. 0008Wegen Grau Felix, so haben ihr Mayestät schon den camer- 0009schlüßel auf diese weiß, wie ewer Durchlaucht verlangen, 0010verwilicht wie auch ein pension, darmit alle vermeinen, 0011das er wohl zue friden könte sein. Es scheindt aber, 0012das der Bongart nit gahr zue eifrich in dem negotium, 0013er komt zimlich selten zuem Hoher, das in der 0014Schellerer fast allezeit darzue andreiben mueß. 0015Ich meine doch, es werde iezt balt geschloßen 0016werden, ewer Durchlaucht werden in dießem vom Schellerren 0017die sach weitläufiger vernemmen. Der Pater Bakenius 0018ist schon langst abgefartigt vndt hatt seine reis 0019schon weiters vort gesezt, gott gebe, das alles
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0020nach ewer Durchlaucht verlangen möge auschlagen. Hier seint 0021mihr noch in erwartung des herrn breütigams, welcher 0022noch nit wohl an seinem fueß. Sie sagen, er 0023sey so übel curirt worden, hoffen doch, morgen 0024oder übermorgen soll er kommen, damit die 0025hochzeit noch am sontag möge möge fohrsich gehn. 0026Darnach, hoffe ich, werde mein brueder balt gluhkselig 0027werden vndt auch gelegenheit geben, von mehreren sachen 0028zue reden, befehle mich vnterdehnig vndt sterbe 0029ewer Durchlaucht 0030ganzergebenste trew gehorsamste 0031dochter 0032EMT 0033Neustatt den 3 feber 1678