0001Durchleüchtigster Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Ich sage gehorsamsten dank vohr die gnädigen anwüntschungen, 0003so mihr dieselbe zu dem fest der heiligen Theresa 0004haben duen wollen. Werde mitt meinen getrewen kintligen 0005diensten suechen, solche bezeigen dero güettichkeit gegen 0006mihr zu verschulden, die ich mich nit glükliger 0007schäze, als wan ich dero befehl empfangen vndt selbeigem 0008nachkommen kan. Bitte gehorsamst vmb vergebung, das 0009ich diese post mein gehorsame zeilen so kurz abreche, 0010es werden ihr Mayestät, die verwittibte Kaiserin, herüber 0011kommen. Werde mit ihr auch wegen meines bruederen, so 0012vern ich gelegenheit haben kan, mit ihr allein zue reden, 0013auch weiters ihre meinung vernemmen. Der Pater Emerich 0014ist seider noch nit bey mihr gewesen, bilt mihr 0015ein, er will, das ich in laß ruefen, will von der 0016Keiserin vernemmen, was darin zu duen. Ihr Mayestät den 0017Kaiser finde alleweil wohl geneigt, hoffe, es werde 0018balt ein guette resolution erfolgen. Gott gebe, das die 0019comission an Bischoff von Iurkh auch etwas guetts 0020auswürken möge. Befehle mich in ewer Durchlaucht gnade vndt 0021sterbe 0022ewer Durchlaucht 0023ganz ergebenste trew gehorsam- 0024ste dochter 0025EMT 0026Wien den 28 octobris 1677