Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Wien am 1689.02.17
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/15
Ausfertigungeigenhändig
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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr vatter 0002Ich kom nuhr, durch dise wehnige vnterdehnigste zeilen 0003meine schuldichkeit nit gahr zue verabsaumen, 0004verhoffent, das ewer Durchlaucht sich in bestem wohlstand 0005befinden werden, welches mich über alles erfreien 0006wirt zue vernemmen. Es continiuirt noch, 0007das der Cuhrfürst soll zue anfang der fasten 0008ein postritt her duen, obs geschehen wirt, steht zue 0009erwarten, dan die resolutiones dorten sind bis weilen 0010etwas vnbestendigs. Die Erzherzogin ist woll zu 0011Prag ankommen, wirt als heünt von dort auf- 0012brechen, aber gahr langsamb reisen, glaub nit, 0013das sie vohr 14 dagen wirt hir sein. Weil heünt
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0014der caualier comedi schpaht aus worden, so mues 0015vnterdehnigst vmb vergebung bitten, das nit mehr schreibe, 0016förcht woll, könftigen sontag werds nit vill 0017beßer sein. Due mich vnterdehnigst in ewer Durchlaucht gnade befehlen 0018vnd werde sterben 0019ewer Durchlaucht 0020vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0021EMT 0022Wien den 17ten februarij 1689