Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herz allerliebster herr vatter 0002Ewer Durchlaucht gnädiges schreiben vom 29ten passato hab mit vnterdehnigstem 0003respect empfangen, welches mich aber ich höchste 0004sorgen gesezt, dieweilen ich daraus ersehen, das 0005ewer Durchlaucht sich widerumb mit dem stein molestirt 0006befunden. Hoffe zue dem almechtigen gott, es werde 0007izt alles widerumb guett sein vnd ewer Durchlaucht 0008sich in bestem wohlstandt befinden. Das aber ewer 0009Durchlaucht sich noch darzue wegen meiner mit schreiben 0010incommodiren, duet mich noch mehr in 0011sorgen sezen, dan mich gahr zue sehr wurde be- 0012drüeben, wan wegen dis ewer Durchlaucht einige mereres 0013übel möchten empfinden, dan das schreiben gahr nit 0014guett darzue ist. Bitt also nochmahlen vnterdehnigst vnd 0015auf den knien, ewer Durchlaucht wollen doch beßer dero


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0016gesuntheit, an welcher vns, dero vnterdehnigsten kindern, alle vnser 0017trost hanget, beßer conseruiren. Gott geb, das dem 0018Deütschmeister das bad woll bekommen möge. 0019Wegen bruder Friz hab ich nit glaubt, das im dißes 0020in dem geistligen schaden wurde, sondren gemeint, es 0021sey auf alle weis nuzlich, wan man was von krieg 0022versteht, wan man gleich geistlich darnach wirt, doch 0023steht alles zue ewer Durchlaucht gnädigstem belieben. Mit 0024dem Herzoch ist gott lob beßer, doch noch gahr 0025matt, das er kaum noch allein über das 0026zimmer gehn kan, hoff aber, er werd sich balt 0027erholen. Wegen Beyern werden ewer Durchlaucht schon gnädigst 0028vernommen haben, das der Cuhrfürst nit kombt. 0029Der Cauniz ist droben krankh, das er auch in 0030andren sachen nit vill duet. Ich weis nit, was 0031ich daruon gedenken soll, es ist ein artigs 0032durcheinander, gott wols beßern. Es last sich 0033nit als der feder trawen, vnd wehr auch 0034schier ein buech zue beschreiben vonnöten.


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0035Wegen des Starenbergs hoff ich, er werd mit denen 0036gnaden, die ihm ihr Mayestät gedan, sich befridigen, 0037in dem es bey dem alten wegen des geheimen rahts 0038verbleibt vnd in der zeit die sachen sich 0039zue München villeicht endren werden, oder 0040man ein anders mittel wirt finden. 0041Dis ist aber nit die haubt vhrsach, warumb 0042ihr Mayestät ihn iezt nit zum würkligen Geheimen 0043Raht machen wollen, sondren sie haben andre, das 0044wan er gleich der Erzherzogin Obristhoffmeister wehr, 0045sie ihme es dannoch izt nit geben könten. 0046Mit disem due ich mich ewer Durchlaucht vnterdehnigst 0047befehlen vnd werde sterben 0048ewer Durchlaucht 0049vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0050EMT 0051Wien den 6 junij 16880052Ist der heydige dag, zu deme ich ewer Durchlaucht 0053mit vnterdehnigstem kintligem herzen alles erdenklige 0054wollergehen vnd segen von gott anwüntsche.