0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herz allerlibster her vatter 0002Ich hab mein vnterdehnigste schuldichkeit nit vnterlaßen sollen, 0003nebenst dem Grav Martiniz, welcher ewer Durchlaucht mit mehren 0004meine gehorsamste gratulation zue dieser glükhhigen heirat 0005vohrdragen wirt, mit disen vnterdehnigsten zeilen solches zu 0006widerholen, der almechtige verleye allen erdenkligen 0007segen. Verhoffe, ewer Durchlaucht werden sich in bestem 0008wollergehen befinden vnt von dem bößen gast 0009schon erlediget sein, welches ich mit höchstem 0010verlangen erwart zue vernemmen, dan der stein ein 0011schlimer gesell vnd mich in höchste sorgen sezt. 0012Ich due auch meiner schwester ein schlecht andenken 0013schiken, weil ich das glükh nit hab, sie selbst zu 0014sehn. Ewer Durchlaucht wollen durch dero gütte mihr die gnad erzeigen, 0015sich mit schreiben nit zue bemühen, wan sie nit woll 0016überflüßige zeit haben vnd ganz woll auf seindt. 0017Weil ich glaub, das der Martiniz vohr der post

0018wirt anlangen vnd mihr eben am postdag das erste 0019iagen haben werden, also bitt ich vnterdehnigst vmb vergebung, 0020wan villeicht selbige post meine schuldichkeit nit 0021ablegete. Heünt haben mihr die schwebische volker 0022gesehn, iezt erwart meinen brudren, den Deütschmeister. 0023Due mich indeßen ewer Durchlaucht gnade vnterdehnigst befehlen vnd 0024werde sterben 0025ewer Durchlaucht 0026vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0027EMT 0028Wien den 24ten junij 1687