Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr vatter 0002Ewer Durchlaucht bitt ich abermahl vnterdehnigst vmb vergebung, 0003das heüt nit mit schreiben aufwart. Ist die schuld, 0004das vohrgestern der Josephl ein alteration bekommen 0005vnd gestren ihm etlige hizblatterl im krak aufgefahren. 0006Weil die hiz nit ausgesezt hatte, sondern sich 0007gestren gegen mittag mehrer erhebt, haben mihr 0008glaubt, es sein die blattern, so hab darmit 0009vill zue duen gehabt. Vnd heündt ist auch noch 0010die hiz nit ganz aus, aber vill wehniger, 0011iezt auf den abent kein weitern auschlag 0012merkt man nit vnd iezt den augenblikh laßen 0013sie mihr sagen, das er sich gahr woll befindt. 0014Die suppen hatt ihm gahr guett geschmekt vnd sie 0015finden gahr wehnig alteration mehr, also hoff ich, 0016es wert weiters niks sein. Die Maria Lißel hab ich 0017gleichwoll gestren gleich auf Wien geschikt. Bitt


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0018also nachmahlen vnterdehnigst vmb vergebung, das nit mehr 0019schreib, ist schon gahr schpaht, mit nechstem 0020werd alles herrein bringen. Befehl mich nochmahlen 0021vnterdehnigst vnd werde sterben 0022ewer Durchlaucht 0023vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0024EMT 0025Wien den 11 maij 1687 0026Bitt vnterdehnigst mich bey ihr Durchlaucht, meiner geliebsten fraw 0027mutter, vnterdehnigst zue entschuldigen, ist mihr ein 0028mahl nimmer möglich, die post geht wekh, 0029komt sonst zu schpeht.