0001Durchleüchtiger Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Damit ewer Durchlaucht balt die frölige zeitung 0003mögen bekommen von der großen gnad, so vns 0004der güttige gott gedahn, vns Offen zue geben, also0005due ich ganz kurz auf dismahl schreiben. Dis hat er 0006er woll allein gedan vnd mihr sind ihm allein 0007zue danken darumb schuldich, dan nit bald wirt 0008erhört worden sein, das ein ort von solcher impor- 0009tanz a la barbe des ennemi mit sturmb 0010sey über gangen, wie den der feint in völliger 0011bataille zue geschaudt, aber so balt er gesehen, 0012das die vnsrigen auf der maur, hatt er sich 0013verlohren, gott sey ewich gelobt. Mein herr brueder, 0014der Deütschmeister, hatt vns diese erfreülige 0015zeitung gebracht, hat aber 4 nacht nit geschloffen, 0016so duet ers heünt in etwas herein bringen, also 0017wan der Weiks etwas schpehter keme, wollen ihms 0018ewer Durchlaucht gnädigst verzeien. Dise beygelegte brif hab ich

0019die einen amb sambstag, die andern heünt 0020bekommen, dah doch mein herr brueder schon gestern 0021vmb 8 auf den abent hier gottlob gelükhlich 0022ankommen. Mit nechster post werde dero gnädiges 0023schreiben vnterdehnigst beantworten. Schließe vnd sterbe 0024ewer Durchlaucht 0025vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0026EMT 0027Wien den 4ten septembris 1686