0001Durchleüchtiger Cuhrfurst, herz allerliebster herr vatter 0002Ich bitt vnterdehnigst vmb vergebung, das bey vohriger post 0003meine schuldichkeit verabsaumet. Habe angefangen 0004zue schreiben, aber nit vollenden können, weilen die 0005Kaiserin kommen. Sage ewer Durchlaucht vnterdehnigsten dankh vohr 0006dero gnädiges schreiben vom 8ten passato. Es hatt mich aber 0007solches in großen sorgen gesezt, in dem ich 0008förchte, es ewer Durchlaucht wegen des cattars möchte 0009geschatt haben. Bitt nachmahlen vnterdehnigst vnd auf den 0010knien, ewer Durchlaucht wollen sich meinetwegen nit die aller 0011geringste vngelegenheit machen. Von mein herrn bruder 0012werden ewer Durchlaucht alles vernemmen, wie die cuhr 0013der Erzherzogin angestelt, auch in den übrigen 0014negotien von selbigem alles vernemmen. Ewer Durchlaucht 0015konnen ihm wohl erlauben, wider her zue kommen, 0016dan schon alles vohrgesehn wirt, das nit wider get

0017wie das vohrige mahl vnd die reis nit mehr verschoben 0018werde. Dem Pater Marco will woll zueschprechen, das 0019er zue ewer Durchlaucht komme, aber wie ich aus seinem 0020brief an ewer Durchlaucht ersehen, wirt er ohne obedienz 0021nit gehn, also wirt nötich sein, das ewer Durchlaucht 0022vnterdeßen, weil er im felt wirt sein, ein obedienz 0023von seinen obren ausbringen, das er zue ewer Durchlaucht 0024soll gehn. Das er hier her soll kommen vnd 0025bey der armade bleiben, hatt er schon empfangen, 0026gott gebe sein gnad durch des lieben Paters vohrbit, 0027damit alles gutt möge abgehen. Es hatt mihr 0028mein herr bruder gesagt, der Neßelrat schreib 0029ihm, das der Duque de Ligni schon in Niderlandt 0030sey vnd auf Heidelberg kommen solle. Das 0031were das rechte, aber ich kan nit faßen, warumb 0032die andren wekh seindt vnd hier her wollen komen, 0033gott wirt alles recht machen. Due mich hirmit 0034in ewer Durchlaucht gnade vnterdehnigst befehlen vnd werde 0035sterben 0036ewer Durchlaucht 0037vnterdehnigste trewgehorsamste dochter 0038Eleonora 0039Wien den 3ten februarij 1686