Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Ebersdorf am 1702.10.05
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/8
Ausfertigungeigenhändig
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00015 octobris 17020002Durchleüchtiger Curfürst, mein herzallerlibster herr bruder 0003Bedankhe mich herzlich vohr die gratulation zue Landau, 0004gott gebs, das vill gutte sequenzen darauf erfollgen 0005mögen, wie ich hoff, wie wohl vnser bester herr eiden 0006ein üble wesch drin gemacht. Bedank mich auch 0007in nahmen mein Keiser vndt meiner, was dero Liebden haben 0008als beygedragen zue der belegerung Venlo, jah alles, was 0009mihr conquiren, auch eben Landau, haben vill dero Liebden obligation, 0010das so vill mit leut, gelt vnd auch requisiten 0011an die handt gangen. Die 110000 werd fleisig solicitirn, das 0012balt kommen, auch mit dem President reden, das dero Liebden 0013anweisungen mögen transportit werden. Izt aber 0014hab ein unuerhoffte zeitung gehört, die
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0015schwester Ana Madlen ist wider zu Neuburg im 0016closter, dah ist zu beförchten, das das leste werd 0017schlimmer sein als das erste. Ich findt kein anders 0018mittel, als das dero Liebden vnser geliebste fraw mutter vnter 0019dem pretext der gefahr von Beyren laßen oder auf 0020Düßeldorf oder Heidelberg kommen, derf sie doch nit 0021sein, woh dero Liebden ist, wan es difficultet wegen des rangs 0022gibt, wan dero Liebden an ein ort, so kan sie an ein andern sein. 0023Deren dort beysammen werds kein gutt duen, vndt 0024wan ihr Durchlaucht mama nit dorten ist, so derf der 0025Bischoff auch nit hinein. Dero Liebden werden aber alles beßer 0026selbsten wißen, dis seint nuhr mein einfaltige gedanken, 0027dero Liebden werden schon wißen allen übel vohrzu komen. Sie 0028hatt herunder geschriben an die carmeliten vndt ihnen 0029parte geben, das sie dort ankomen, ihr Durchlaucht mama 0030schreibt mihr kein wort dauon, die bewuste hatt mihrs 0031in hochster confidens geschrieben, lamentirt genuch 0032darum. Ich due mich hirmit dero Liebden befehlen, werde
