Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Curfürst, meinen herzallerliebster herr bruder 0002Der Wißer ist woll ankommen, welcher dero Liebden von 0003hir alles berichten wirt, ich also dero Liebden nit mit 0004widerholung deßen bemühen will. Die gutte reso- 0005lution auß Engelandt wirt hoffendtlich gute 0006sequelen nach sich zihen. Hierbei überschik dero Liebden ein 0007prob von golt. Man hatt so woll in Vngern als Siben- 0008bürgen vmb das gedig golt geschriben vndt keins bekomen 0009können, dises ist aber ein wasch golt, so auch in 0010kein fewer gewest. Von disen bekombt man aber gar 0011wehnig, doch wans dero Liebden recht ist, so will mich bemühen, 0012so vill möglich daruon zu bekommen. Antimoni wirt 0013überschikt werden, so vill dero Liebden begert. Haben wir leidt


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0014vmb die arme Vochtin, wan nuhr wider ein gutte fraw 0015zu dem kindt kombt. Due mich hermit in dero affection0016befehlen, werde sterben 0017dero Liebden 0018getrewste schwester 0019Eleonora 0020Fauorita den 6ten julij 1701 0021Sach dero Liebden schudigsten dank vohr das 0022closter, so sie den patres carmelitten verlien haben, gott wirts 0023vergelten. Ich bitt, dero Liebden wollen doch eifrich solicitirn 0024vohr die Alexandrina, das sie derf in hiesigen 0025closter bleiben, sonst werden vnentlige vill incon- 0026venienzen heraus kommen vnd die sehl in 0027höchste gefahr gesezt. Ich hab dem Wißer alles 0028gesacht, es mus aber mit ein hochsten eifer 0029geschen, dan, dero Liebden in vertrauen, die hiesige patres seindt darwider, 0030aber der Papst kans inen befehlen. Die nunen 0031verlangens vohr alles, hab erst heindt ein brif von 0032der ober Muter Montoimer bekomen, welche sie nit genug 0033loben kann vnd mich sehr solicitirt, die arme 0034zu protegirn.