Ausfertigungeigenhändig

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000120 julij 16980002Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerlibster herr bruder 0003In dem ihr Mayestät, mein Keiser, den Grav von Sinzendorf 0004zue dero Liebden abschiken, hab ich ihnen mit disen zeilen accom- 0005pagniren wollen. Er wirt dero Liebden mit mehren mein bestendige 0006affection versichern, bitte, dero Liebden wollen ihm in allem, was 0007er in dißen vndt andern sachen ihnen vohrbringen wirt, 0008volligen glauben beymeßen, auf welchen ich mich dan 0009rze halber bezihe. Die spanisch0010e sach anbetreffent, stehn halt die sachen im 0011altem standt vndt ists niks beßers zu 0012hoffen, weil die Königin kei0013nen anderen raht folget als0014der Perlips und bring 0015en den Landgraf auch dahin, gott woll


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0016alles zum besten wenden. Meines sons hey0017raht betreffent, so stehn mir noch 0018in der alten iresolution, hoff aber, 0019es werde balt ein mahl, vndt villeicht auf0020meins sohns geburtstdag einige 0021heraus kommen. Werde nit vnterlaßen, 0022dero Liebden also balden es zu berichten. Es wehr in disen 0023vill zue sagen, wehr aber alles zu lang zu 0024schreiben, gibt vill geschwez vndt vill remissio lugen, 0025das es ein schandt ist. Gott aber wirt alles 0026zumb besten schiken. Wegen der neapolitanischen 0027gütter wehr es woll zum höchsten preiudiz 0028des ganzen cuhrhaus, vnd wurden dero Liebden 0029nachkömling nit an den contract gebunden 0030sein, sondern alzeit selbige widerumb 0031billich anschprechen können, darumb auch der0032Grosherzog sich woll bedenken wirt 0033es einzugehn. Es werden sich iah ander mittl 0034finden, die franzosische pretension zu bestreiten. 0035Ihr Mayestät, mein Keiser, werden auch alles möglich 0036ihme seits der subsiden halber duen. 0037Wegen der troupen wirdt es izt consultirt,


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0038vndt ich werde dero Liebden nachgehns berichten. Freilich wehr es gutt, 0039wan man den Forstmeister con bell modo könt 0040wekh bringen, ich seh aber nit, wie vndt zu 0041was man ihn promouiren könne. Bruder Carl betreffent, 0042so wehr freilig gutt, wan man ihm ein ge- 0043mahlin finden könt, welche so vill mittel 0044hette, das er vndt seine könftige kinder daruon 0045nach ihrem standt leben könten, aber ieziger zeit 0046weis ich warhofftig keine vndt mues 0047bekennen, das ich wehniger preiudiz finde 0048vohr vnser cuhrhaus, das es mit ergrößerung 0049des apanagio etwas mehrers grauirt werde, 0050in dem ohne das gott durch absterben bruder Pfilip 0051Wilim vndt Friz ire apanagni zurukh fallen laßen, als das 0052aus mangel der erben einist alles in 0053ein anders haus oder wehnigst lini, vndt deils 0054gahr in vncatolische hendt kommen möge. 0055Dero Liebden wollen es woll consideriren, bruder Carl wirt 0056auch alle dag älter, vndt bey dem leben, 0057so er fürht, ist zu beförchten, das wan er


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0058nit balt heirat, er wehnig oder keine kinder 0059mehr bekommen werde. Das dero Liebden etwas von dero 0060landen sollen abtretten, werde ich in ewichkeit 0061nit einrahten, dan dises woll dem haus 0062ein preiudiz wehre, das aber ein großers 0063apanagio so großen schaden brengen solle, kan 0064ich nit finden, beßer etwas als hernach 0065alles verlohrn. In Schpanien ist doch niks zu 0066hoffen, vndt mein Keiser ist auch vnmöglich, 0067meine brüder zu erhalten, dah er schon so vill 0068gnaden dahn vndt selbst ein großen last mit 0069den krig auf dem hals hatt. Die saxen- 0070lauenburgische sach werd ihr Mayestät gern recomen- 0071diren, welcher so ein gerechter herr, das sie allen 0072die iustiz administrirn, also auch ihnen nit aus 0073bleiben wirt, vndt man in dem reichshoffraht 0074wirt sehen, was in der sachen zu duen sein wirt. 0075Das aber weder der Prinz Don Guaston noch der 0076noch der Margrau andre schädlige mesures 0077faßen solten, kan ich mich in ewichkeit nit 0078einbilden, dan sie bede vill zu generoß


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0079vndt dankbar sein, das, nach dem sie so vill gütte 0080vndt gnaden von mein Keiser empfangen, einige 0081resolution faßen solten, welche ihr Mayestät vndt 0082dem ganzen Reich preiudicirlich fallen möchte. 0083Den franzsösichen engel betreffendt, weil ehr 0084so modest, ist wehnige zue trawen, dan die schleicher0085die schlimsten seindt. Den Saurman werd ihr Mayestät 0086reccomendirn. Mit disen due mich dero Liebden befehlen 0087vndt werde sterben 0088dero Liebden 0089getrewste vndt dinstwilig 0090schwester 0091Eleonora 0092Fauorita den 20ten iulij 1698