Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Düsseldorf am 1696.10.31
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/7
AbschriftSchreiber
Erwähnte Briefe: EMT an JW 13.10.1696, EMT an JW 17.10.1696
EMT kann aus den Beilagen sehen, wie parteilich und mit welchen lächerlichen Drohungen Graf Goes JW und den mit ihm alliierten oberrheinischen und westerwäldischen Ständen im Rahmen seiner kaiserlichen Kommission begegnet, und wie er den Landgrafen von Hessen-Kassel in seinem feindseligen Verfahren gegen die genannten Stände noch bestärkt. Hat gehört, dass Graf Goes vom Landgrafen 50.000 Gulden oder Reichsthaler erhalten haben soll. Es schmerzt JW, dass man sich nicht an das mit ihm Vereinbarte hält, obwohl er dem Kaiser, dem Publikum und der Religion große Opfer gebracht hat. – Über den Doktor (Schweizer) hat die Mutter an JW einen ähnlichen Brief geschrieben wie an EMT; JW hat alles geleugnet. – Erwartet in der dänischen Heiratssache täglich einen Gesandten aus Kopenhagen. – Sendet einen Bericht aus guter Quelle über das Verhalten des Herzogs von Sachsen(-Zeitz) . – Wiederholt seine Bitte wegen der Gelder für Bruder Karl (Philipp) und seine Truppen. – Sendet beiliegend, was Landgraf Karl (von Hessen-Rheinfels) über seine Töchter und deren Vermögen an den Degenfeld geschrieben hat. – Sendet einen Bericht der Gräfin Berlepsch über das Testament des spanischen Königs, das den bayerischen Prinzen bevorzugt und das Erzhaus ausschließt. Bittet, der armen verfolgten spanischen Königin (Schwester Maria Anna) beizustehen. – Eben kommt der Obersthofmeister Geismar der dänischen Königin an, JW wird berichten.