Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Cuhrfürst, mein herzallerliebster herr bruder 0002Ich hab dero liebstes schreiben vom 8ten dis woll empfangen. 0003Ist mihr von herzen leidt zu vernemmen, das 0004dero Liebden sich noch übelauf befinden, hoffe zu gott, es werde 0005nuhnmehr widerumb beßer sein. Was dero Liebden so woll 0006an d'Arcour als in Dennemark geschriben, 0007ist auf das beste eingericht vndt mues man 0008allerseits der antwort erwarten, hernach weitere 0009mesures zu nemmen. Das fridenswerk 0010betreffend, so werden ihr Mayestät auf 0011alle weis bedacht sein, die sachen dahin zu dirigiren, 0012das der congres im Reich seie, 0013wo nit zu Frankfort, so doch zu Achen.


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0014Was der König Iacob an dero Liebden gebracht, 0015erkennenTiberiuswol, das es inp0016racticabel ist, also hirinnen dero Liebden 0017nit anderst als, wie sie sch 0018on vor disem durch den Arnd gar 0019wohl geantwort bei disem zue ve0020rbleiben, dan man sonst grausa0021me gelosien bei den allyrten 0022veruhrsachen könte. Wegen der kreis sach 0023werden ihr Mayestät sehen, wie die sachen möge aiustirt 0024werden, auch gleichfals werde ich nit vnterlaßen, wegen0025der soubsidien zu solicitiren, ihr Mayestät aber sind ohne dis geneigt 0026zu duen, was immer möglich sein wirt. Wegen der 0027polnischen sachen scheint, als möchte es auf ein 0028pospolite ankommen, also die anweisungen, so dero Liebden 0029bruder Carl geben, zue schpaht darzue kommen werden, 0030in dem das basliche vnd oppenheimische langsam, wan 0031man auch was daruon bekommen wirt, einkommen 0032wirt. Wegen der 5000 ducaten wirt es jezt ihr Mayestät auch 0033schwer fallen, in dem nebst den schwern zeiten ihr Mayestät auch


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0034zur polnischen wahl gelt höchst nötig haben. Noch zeigt sich 0035zimlige hoffnung vohr vnsren schwagren, gott wolle alles 0036zum besten schiken. Wegen des portugesischen heirat, obwollen der 0037casus mit dem Botschaffter selbiges retardirt, so wirt 0038doch gutt sein, vnterdeßen sich in allem woll zue infor- 0039miren, damit, wan weiter etwas kombt, man desto 0040schleüniger in der sach könne vortkommen. In 0041der cölnischen sach wegen des Herzogen von Saxen kan 0042ichs nit verstehn, dan der herr hatt ihr Mayestät, mein 0043Keiser, auch in diser materi geschriben, vnd finden in 0044allem seine meinung mit dero Liebden seiner conform vndt 0045das er eben dise portirt vnd nit die gegendeil, also 0046mues etwan nuhr ein misverstandt sein. Erhatt 0047sich auch hier vndt allzeit gahr deuot erzeigt, also kan 0048mihr nit einbilden, das er jezt andere intentiones 0049füren solle. Die Grauin Hamilton wirt nuhnmehro 0050angelangt längst sein, ich hoff, dero Liebden werden nit übel 0051nemmen, das ihr Mayestät dem Hamilton befohlen, sich ein 0052kleine zeit zue Ginsburch aufzuehalten, er wirt so balt 0053kommen, als die affairen es möglist erleiden werden.


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0054Indeßen hatt vns hir der liebe gott auch ein allarme gemacht, 0055mein Maria Theresel hatt die blattern bekommen, so haben 0056die andren kinder über hals vnd kopf nach Wien geschikt, 0057förcht woll, es wirt weiter kommen. Gottlob, bis dahto 0058gehts noch so gutt, als bey dem zuestand sein kann, 0059außer das sie gestekt voll blattern ist. Heündt ist erst der 6te 0060dag, das sie sich geklagt hatt, gott geb weiters sein genad. 0061Mit disem due ich mich dero Liebden befehlen vndt werde 0062sterben 0063dero Liebden 0064getrewste schwester 0065Eleonora 0066Eberstorf den 26ten septembris 1696