Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Düsseldorf am 1696.07.22
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/7
AbschriftSchreiber
Erwähnte Briefe: EMT an JW 17.07.1696
Entnimmt den Briefen des Grafen Kinsky und des Kaisers, aus welchen wichtigen Gründen die Verhandlungen mit dem Marquis d’Harcourt ruhen sollen. Hat allerdings Nachrichten, die ihn befürchten lassen, dass England und die Holland bereits einen Sonderfrieden mit Frankreich gemacht haben und dem Reich infame Friedensbedingungen vorschreiben werden. – Hat beim Wiser in einem chiffrierten Brief angefragt, wer im Namen EMTs über eine Ehe König Josephs I. mit der Mademoiselle (Elisabeth Charlotte von Orleans) verhandelt hat. JW glaubt, dass ein Wiener Minister dahintersteckt. – Hamilton, Pater Wiser und die Maler Schoonjans und Douven versichern, dass die dänische Prinzessin völlig gesund ist; als Pater Wiser sie das eine Mal etwas blass gesehen hat, hatte sie ihre Regel und trug außerdem Trauer. – Wegen der Zahlungen für seine Truppen schicken die Minister ihn und seine Leute von Pilatus zu Herodes, bittet daher weiter um die Protektion EMTs. – Wusste nicht, dass die Probstei bereits dem Rummel versprochen ist und bittet, dass Graf Althann eine andere erhält; empfiehlt nochmals den Grafen von Liechtenstein. – Hatte vergessen, sich wegen der Prinzessinnen von Hessen-Rheinfels zu erkundigen und hat nun deswegen an Maximilian von Degenfeld geschrieben. – Der Steingens wird mit seinen Briefen konfrontiert; JW wird über die weitere Aufklärung dieser Intrige berichten. – Hat beschlossen, den D. S. (Doktor Schweizer) sich innerhalb der Herrschaft frei bewegen zu lassen. Die Mutter gibt EMT die Schuld; wahrscheinlich hat sich der Bischof von Augsburg (Bruder Alexander Sigismund) wieder eingemischt. Der Schallenberg muss dringend von ihm entfernt werden, wie aus dem beiliegenden Schreiben des Bischofs von Konstanz zu ersehen ist.