AbschriftSchreiber

Die Mutter will bis zur nächsten Fastenzeit bei JW bleiben und wird hoffentlich noch zu überreden sein, ganz zu bleiben. – In der „odiosen Materie“ hat sie den Revers, den der D. (Doktor Schweizer) unterschreiben und beschwören soll, sehr hart gefunden; ebenso, dass er sich aus Neuburg und Bayern fernhalten soll. Sie ist aber nun einverstanden und wird auch dem „wunderlichen“ Bischof von Augsburg (Bruder Alexander Sigismund) nachdrücklich schreiben. – Sein Hofkanzler Wiser hat in EMTs Namen berichtet, dass JW bis zum 1. Juni 1695 ein Infanterieregiment von 2.000 Mann für die kaiserliche Armee in Ungarn anwerben soll. So schwer dies fallen wird, sagt JW es gerne zu und könnte zu denselben Konditionen zusätzlich zwei berittene Regimenter stellen. – Hat dem Gesser ein Kammerratspatent ausgestellt. – Die Hauptsache (gemeint sind die Heiratsverhandlungen für König Joseph I. mit Schweden) betreffend, wird er seinen Obristkämmerer in wenigen Tagen losschicken. Fragt, ob dieser, falls die Verhandlungen in Schweden misslingen sollten, auf der Heimreise in Dänemark sondieren soll. Empfiehlt den Rummel und Fürst Salm als treue, ganz von EMT abhängige Vertrauenspersonen im Umfeld von König Joseph I. – Bittet nochmals, der Frau des Reichsvizekanzlers Graf Windischgrätz ständigen Zutritt zum Frauenzimmer EMTs zu gewähren. – Will für das Fräulein von Herberstein nach Köln und Mainz schreiben. – Dass die kursächsischen Truppen den Markgrafen Ludwig von Baden so plötzlich verlassen haben, als er den Rhein passieren wollte, ist auf die Freilassung des Schöning zurückzuführen; man kann nur hoffen, dass nicht noch Schlimmeres daraus folgt.

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