Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Benrath am 1694.07.01

Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/6

AbschriftSchreiber

JW hofft, dass sein letztes Schreiben EMT erreicht hat. – Hat dem Kaiser in seinem letzten Schreiben aus sicherer Quelle berichtet, dass der Mainzer Erzbischof wohl Bischof (Lothar Franz von) Schönborn zu seinem Koadjutor machen will; die Sache eilt, wenn ein dem Kaiser angenehmer Koadjutor wie etwa Bruder Franz Ludwig bestellt werden soll. – Ist gerne bereit, den Hamilton in der Hauptsache (gemeint sind die Heiratsverhandlungen für König Joseph I. mit Schweden) zu entsenden. Fragt, ob er die Ehe fest zusagen kann, falls der König der katholischen Erziehung der Prinzessin im Ausland zustimmt; außerdem, ob er die Dienste der Mutter bei der verwitweten schwedischen Königin in Anspruch nehmen und ob Hamilton undatierte Briefe des Kaiserpaars mitnehmen soll. – Kann die Spesen für die Reise des Hamilton nicht übernehmen, da er nach der Lütticher Wahl kaum genug für seinen eigenen Lebensunterhalt hat. – Die Lütticher wollen den Kölner Erzbischof nicht anerkennen, sodass womöglich (Emmanuel Théodose de La Tour d’Auvergne, genannt Kardinal von) Bouillon das Bistum bekommt. – Wird in zwei oder drei Tagen seinen Hofkanzler Wiser nach Wien abfertigen.

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