0001Durchleüchtiger Fürst, mein herzallerlibster herr bruder 0002Verhoff, dero Liebden werden sich in gutter gesuntheit befinden. 0003Hab von dem Steinchens mit freüden dero Liebden großer 0004generositet vernommen, welches mihr auch der 0005Deütschmeister mit leztem curir nit genuechsam 0006anrüemen kan, in dem sie so liberaliter auch 0007dero reseruirtestes von der liebsten Erzherzogin sehlig 0008dahr geliehen vnd sich selbsten entblöst. Dero Liebden können 0009versichert sein, das ihr Mayestät dis nie werden vner- 0010kent laßen vndt, damit dero Liebden kein schaden darbey leiden 0011möge, möglist cooperiren. Überschikh dero Liebden hierbey 0012wider ein paquet an Deütschmeister, wolte gott, 0013das es sie nit mehr antreffe, welches ich beförchte. 0014Hir seindt gottlob alle woll, der wahl dag werden 0015dero Liebden wißen, das auf den 18ten ist ausgeschrieben, gott geb alles 0016zu seiner ehr. Den 25ten in der nacht hatt man hier ein 0017erdtbiden gemerkt, aber wehnig, zue Inschprukh

0018hatts grosen schaden gedahn vnd die guette Königin hat0019bey der nacht sich ins hölzene haus mit den 0020Prinzen brengen laßen. Seint kaum daraus gewest, 0021ist in der Prinzen zimmer ein ganze maur 0022eingefallen, seint etlige leüt erschlagen 0023worden. Gott behütt vns vohr allem vnglukh. 0024Due mich hirmit dero Liebden befehlen vnd werde sterben 0025dero Liebden 0026getrewste schwester 0027Eleonora 0028Augschpurg den 26ten decembris 1689 0029Wüntsch dero Liebden zu diesen heiligen ferydagen vnd 0030newen iahr alles erdenklige wollergehen vnd 0031ein gemahlen nach herzen wuntsch. 0032Dah schik ein brif von der alten Pohlheim, 0033dero Liebden werden wißen, was darin zue duen, ich mein 0034woll, sie werd gahr balt sterben. 0035Der Deütschmeister vermeint, dero Liebden möchten nit vngern 0036sehn, wan er gahr die reis in Portugall dehte. 0037Hatt deswegen her geschikt, aber ihr Mayestät findens 0038gahr nit vohr rahtsam aus fillen vrsachen, so 0039ich mit nechstem vberschreiben will.