Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Düsseldorf am 1714.04.03
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/11
KonzeptSchreiber
Erwähnte Briefe: EMT an JW 26.03.1714
Sendet beiliegend abschriftlich, was er dem Kaiser wegen der toskanischen Eventual-Erbfolgedeklaration geschickt hat. Daraus kann sie ersehen, wie man den Großherzog (von Toskana) und JW ganz unbegründet angeschwärzt hat. Versichert, dass er alles so, wie er es aus Florenz bekommen hat, aufrichtig mitgeteilt hat. – Der Kaiser hat wohl recht, dass der Präliminarfrieden nur zu Konditionen geschlossen werden konnte, die JW und seinem Kurhaus höchst nachteilig sind. Vertraut darauf, dass der Kaiser ihm die Entschädigung, auf die er ihn vertröstet hat, bald zukommen lässt und damit zeigt, dass er treue Bundesgenossen anerkennt. – Stimmt zu, dass die Augsburger Koadjutorwahl nicht länger aufzuschieben ist und dass dabei notfalls der Bischof von Konstanz unterstützt werden sollte. Legt in Abschrift bei, was er dem Kaiser dazu geschrieben hat. – Fände eine Heirat zwischen der Prinzessin zu Parma und dem Erbprinzen von Modena nicht schlecht, zumal er keine weitere Nachricht über Heiratspläne von Bruder Karl (Philipp) hat. – Sendet beiliegend in Kopie einen Bericht seines Residenten Steingens in London darüber, dass nach dem Tod der Herzogin von Anjou (Königin Maria Luisa von Spanien) daran gedacht werden könnte , seine Schwester (Maria Anna), die verwitwete Königin in Spanien, mit dem Herzog von Anjou (König Philipp V. von Spanien) zu verheiraten. Bittet um EMTs Meinung dazu, nachdem sie es mit dem Kaiser besprochen hat.